Thema Antisemitismus

Die Zahl der antisemitischen Straftaten steigt seit Jahren. Ich setzte mich für eine konsequente Bekämpfung von Antisemitismus ein. Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir müssen ihm konsequent begegnen, ob bei Neonazikonzerten, in deutschen Parlamenten oder auf verschwörungsideologischen Demos.

Schönberger besucht Johanna-Stahl-Zentrum in Würzburg 

Mitglied im Innenausschuss des Bundestags würdigt wichtige Forschungsarbeit 

Die Abgeordnete Marlene Schönberger ist in der Grünen Bundestagsfraktion zuständig für die Bekämpfung von Antisemitismus und die Förderung jüdischen Lebens. Anlässlich der neuen Dauerausstellung „Roter Faden Antisemitismus“, die in den Räumlichkeiten der Forschungsstelle zu sehen ist, besuchte Schönberger das renommierte Johanna-Stahl-Zentrum in Würzburg. Die Ausstellung dokumentiert die historischen Kontinuitäten antisemitischer Denkmuster und deren Erscheinungsformen in der Gegenwart. 

Während ihres Aufenthalts führte die niederbayerische Abgeordnete Schönberger intensive Gespräche mit dem Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Riccardo Altieri. Dabei wurden aktuelle Entwicklungen im Bereich der Antisemitismusforschung sowie präventive Bildungsmaßnahmen erörtert. Als Politikwissenschaftlerin hat sich Schönberger in ihrer eigenen Forschung viel mit den Gefahren von Antisemitismus, Verschwörungsideologien und Populismus für die Demokratie auseinandergesetzt. 

„Ich bin beeindruckt über das hohe fachliche Niveau und die klare Ausrichtung des Forschungsteams um Dr. Altieri“, erklärte Schönberger. „Die wissenschaftliche Dokumentation und Aufarbeitung antisemitischer Strukturen ist eine unverzichtbare Grundlage für wirksame Gegenstrategien in Politik und Gesellschaft.“ 

Dr. Riccardo Altieri, Leiter des Forschungsteams, betonte die Bedeutung des politischen Interesses an der Arbeit des Zentrums: „Der Besuch von Frau Schönberger unterstreicht die Relevanz unserer Forschung für die politische Praxis. Der Dialog zwischen Wissenschaft und Politik ist entscheidend, um antisemitischen Tendenzen wirksam entgegenzutreten.“ 

Begleitet wurde die Bundestagsabgeordnete von Bezirks- und Kreisrat Gerhard Müller, der die regionale Vernetzung des Zentrums hervorhob. „Das Johanna-Stahl-Zentrum, welches eine Einrichtung der Stadt Würzburg und des Bezirks Unterfranken ist, leistet nicht nur auf nationaler, sondern auch auf regionaler Ebene wichtige Aufklärungsarbeit. Die Verankerung in der lokalen Bildungslandschaft ist ein wesentlicher Baustein erfolgreicher Präventionsarbeit“, so Müller. 

Im Rahmen des Besuchs wurden bereits konkrete Pläne für zukünftige Kooperationen zwischen der Abgeordneten und dem Johanna-Stahl-Zentrum entwickelt. Schönberger versprach, die gewonnenen Erkenntnisse in die parlamentarische Arbeit einfließen zu lassen. 

Das Johanna-Stahl-Zentrum, benannt nach der jüdischen Sozialaktivistin und NS-Opfer Johanna Stahl (1895-1943), widmet sich seit seiner Gründung der Erforschung jüdischer Geschichte und der Dokumentation antisemitischer Strukturen. Die Dauerausstellung „Roter Faden Antisemitismus“ ist während der Öffnungszeiten kostenfrei zu besuchen. 

Das Foto zeigt v.l.: BezR Gerhard Müller, MdB Marlene Schönberger, M.A. Marian Fritsch, Dr. Riccardo Altieri und Yvonne Bräunig

Grüne gedenken in Ganacker der Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai haben die Grünen Dingolfing-Landau gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Marlene Schönberger am Gedenkort für das ehemalige KZ-Außenlager Ganacker einen Kranz niedergelegt. “Der 8. Mai ist der Tag des Siegs der Alliierten über Nazi-Deutschland. Der Tag markiert das Ende der nationalsozialistischen Terrorherrschaft und der gezielten Ermordung, Verfolgung und Entrechtung von Millionen Menschen. Der Sieg rettete zehntausenden Menschen, die etwa aus Vernichtungslagern befreit wurden, das Leben. Dafür bin ich den Alliierten sehr dankbar”, so Schönberger.

 Bis April 1945 wurden etwa 500 vorwiegend jüdische Häftlinge aus 17 Nationen im Lager Ganacker bei Wallersdorf bei menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten. Mindestens 138 Häftlinge wurden dort ermordet. Sie mussten in Erdlöchern bei Regen und Schnee leben. Erst am 29. April 1945 wurde das Lager befreit. Zuvor wurden die Gefangenen in sogenannten Todesmärschen bis nach Eggenfelden getrieben. “Das Beispiel Ganacker zeigt: Nationalsozialistische Verbrechen haben auch hier im Landkreis Dingolfing-Landau, direkt vor unserer Haustür stattgefunden. Die überwiegende Mehrheit trug das nationalsozialistische Regime mit oder duldete es. Viele lokale Verbrechen sind längst nicht aufgearbeitet und aus dem Bewusstsein der breiten Bevölkerung verdrängt. Aus diesem Grund sind kleine lokale Erinnerungsorte wie Ganacker so wichtig”, so Schönberger weiter.

 “Viele lokale Gedenkorte sind der breiten Bevölkerung aber immer noch unbekannt”, so Thomas Maier, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag Dingolfing-Landau. “Vor allem in der Schule muss der Bezug zu lokalen Ereignissen eine größere Rolle spielen. Auch die Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte ist ein wichtiger Schritt, um sich mit den Verbrechen der damaligen Zeit auseinanderzusetzen.”

“Für die Überlebenden und ihre Angehörigen gab es und kann es keinen Schlussstrich geben. Es ist unsere Verantwortung, an die Toten zu erinnern und uns heute dafür einzusetzen, dass solche schrecklichen Verbrechen nie wieder passieren”, richtet Marlene Schönberger den Blick auf die Gegenwart. “Unsere Geschichte muss uns eine Mahnung sein, uns heute gegen Antisemitismus und jede Art der Menschenfeindlichkeit einzusetzen. Dass der Antisemitismus heute immer gewaltvoller und offener zu Tage tritt, dürfen wir nicht länger hinnehmen!”

“Die letzten Überlebenden” – Marlene Schönberger besuchte Shoa Gedenken in Israel

Als offizielle Vertreterin der Bundestagsfraktion der Grünen hat Marlene Schönberger an der Gedenkzeremonie in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem teilgenommen. Die Zeremonie fand anlässlich von Jom haShoa statt, dem israelischen und jüdischen „Gedenktag für die Märtyrer*innen und Held*innen der Shoa“.

“Mich hat die Zeremonie sehr berührt”, schildert die Abgeordnete ihre Eindrücke. “Sechs Überlebende der Shoa – unter anderem aus Deutschland, Belarus und Tunesien – haben je eine Fackel für eine Million ermordeter Jüdinnen und Juden entzündet. Sie haben über die Verfolgung durch Nazideutschland berichtet. Ihnen wurde die Kindheit geraubt, teilweise ihre Familien und das gesamte Umfeld ermordet. Dennoch erzählen sie eine Geschichte des Weiterlebens: Heute leben sie mit ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln in Israel. “ An Jom haShoa sei das Gedenken aber nicht nur in Yad Vashem, sondern in ganz Israel allgegenwärtig, berichtet Schönberger weiter: “An diesem Tag schrillen im ganzen Land die Sirenen. In Erinnerung an die Ermordeten unterbricht das ganze Land den Alltag für zwei Minuten. Egal ob auf der Autobahn, beim Einkaufen oder auf der Arbeit – zwei Minuten lang steht alles still. Der Tag war sehr bewegend, nicht nur weil es der 80. Jahrestag des Endes der Shoa ist, sondern auch weil viele Israelis durch den Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 gezeichnet sind.”

Überhaupt seien der Krieg und seine Folgen für die israelische Gesellschaft überall spürbar gewesen: „Aktuell wirkt das Land zerrissen. Der anhaltende Krieg, der Kampf um die Geiseln, die Trauer um die vielen Toten auf israelischer und palästinensischer Seite, das Agieren der eigenen Regierung – das alles hat die Gesellschaft tief gespalten“, fasst Schönberger die Stimmung im Land zusammen. 

Gerade in diesen Tagen wird deutlich, wie untrennbar die Geschichten Israels und Deutschlands miteinander verbunden sind. Auch in Deutschland finden dieser Tage viele Gedenkveranstaltungen statt. Der Sieg der Alliierten über Nazideutschland und das Ende der Shoa jähren sich dieses Jahr zum 80. Mal.

“Das bedeutet auch, dass historische Bildungsarbeit bald ohne unmittelbaren Zeitzeug*innen gelingen muss” so Schönberger. “Gleichzeitig wird das Erinnern gerade von verschiedenen Seiten angegriffen. Unter anderem von gesellschaftlichen Kräften, die sich nicht mehr mit der deutschen Schuld beschäftigen wollen. Ich sehe es als die Aufgabe der nachfolgenden Generationen, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und zu verhindern, dass sich derartige Verbrechen wiederholen können. Das bedeutet, in aller Entschiedenheit gegen den gerade eskalierenden Antisemitismus vorzugehen und sich der extremen Rechten klar entgegenzustellen.

„Terror aufklären, nicht instrumentalisieren“ – MdB Schönberger erhebt schwere Vorwürfe gegen Union und SPD

Am Mittwoch ist in Berlin der Innenausschuss auf Druck der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Auf der Tagesordnung standen zwei terroristische Anschläge: Der antisemitische Angriff am Holocaust Mahnmal in Berlin und der tödliche Anschlag in Mannheim, bei der der Täter mit dem Auto Fußgängerzone gerast war.
„Eigentlich wollten wir schon in der letzten Woche mehr Klarheit über den Anschlag in Mannheim schaffen“, so die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger (Bündnis 90/Die Grünen), die für ihre Fraktion im Innenausschuss sitzt. „Aber Union und SPD konnten sich nicht durchringen, die Aufklärung voranzutreiben! Ein skandalöser Vorgang, der die Aufklärung unnötig verzögert hat. Ich kann nur mutmaßen, aber offenbar schwindet das Interesse an Aufklärung, wenn der Täter ein Deutscher ist. “Nach den islamistischen Anschlägen in München und Mannheim sei hingegen sofort parteiübergreifend ein Konsens zur Einberufung einer Sondersitzung des Innenausschusses hergestellt worden.

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Bundestagsabgeordnete besuchen Ausstellung Landshut im Nationalsozialismus

Begleitet von der Kreisvorsitzenden der Grünen und Stadträtin Sigi Hagl besuchten die beiden Bundestagsabgeordneten Marlene Schönberger und Erhard Grundl (Bündnis 90/Die Grünen) die Ausstellung Landshut im Nationalsozialismus. Empfangen wurden sie von dem Leiter der städtischen Museen Daniel J. Schreiber sowie der Kuratorin der Ausstellung Dr. Doris Danzer. 
„Die Ausstellung sowie die begleitenden Workshops und Veranstaltungen werden sehr gut angenommen“, berichtete Museumsleiter Schreiber von dem großen Interesse der Landshuter Bevölkerung an der Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte. „Besonders freuen wir uns über die vielen Kooperationen mit Schulen“, ergänzte Dr. Danzer, die auch für das museumspädagogische Begleitprogramm verantwortlich ist. 

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Tag der Befreiung: Niederbayerische Grüne gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai haben Vertreter*innen der niederbayerischen und Dingolfinger Grünen Blumen an der KZ-Gedenkstätte Ganacker niedergelegt. Die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger, der Bezirksvorsitzende der niederbayerischen Grünen Maximilian Retzer sowie Ines Helmer und Thomas Maier von den Grünen in Dingolfing-Landau gedachten der Toten und forderten mehr Aufklärung über nationalsozialistische Verbrechen in Niederbayern.  

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Schönberger zum RIAS Bericht: Antisemitismus zunehmend offener und gewaltvoller

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern dokumentierte im Freistaat 733 antisemitische Vorfälle allein im letzten Jahr – ein Zuwachs von 73 %. Auffallend ist laut RIAS der Anstieg registrierter Vorfälle mit Bezug auf den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober und die folgenden Ereignisse. Vor allem israelbezogener Antisemitismus habe stark zugenommen. Dazu erklärt die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger (Bündnis 90/Die Grünen): 

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