Statement zum RIAS Jahresbericht 2021

Der heute vom Bundesverband RIAS vorgestellte Jahresbericht „Antisemitische Vorfälle in Deutschland 2021“ macht deutlich: Antisemitische Vorfällen nahmen zu – insbesondere solche mit einem erhöhten Gewaltpotential. Zugleich sind Jüdinnen und Juden aber auch immer wieder in ihrem Alltag mit Antisemitismus konfrontiert. Die zahlreichen Vorfälle im Kontext der Coronapandemie und der jüngsten Eskalation im arabisch-israelischen Konflikt zeigen, dass Jüdinnen und Juden für gesellschaftliche Entwicklungen verantwortlich gemacht werden, auf die sie keinen Einfluss haben. 

Der Bericht zeigt auch: Durch die Arbeit zivilgesellschaftlicher RIAS-Meldestellen kann die Perspektive von Betroffenen von Antisemitismus in der öffentlichen Diskussion sichtbar gemacht werden. Außerdem ist die zivilgesellschaftliche Erfassung unerlässlich, um mehr Licht ins Dunkelfeld antisemitischer Vorfälle zu bringen. 

Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Der Kampf gegen Antisemitismus bedarf daher einer parteiübergreifenden Anstrengung. 

Hierzu erklärt Marlene Schönberger, MdB:

„Die erschreckenden Zahlen des Jahresberichtes rufen uns zum Handeln auf. Es darf nicht bei warmen Worten und Absichtsbekundungen bleiben. Es muss die Frage erlaubt sein, warum wir bis heute ein unzureichendes Bild vom Ausmaß des Antisemitismus in diesem Land haben. Mit RIAS hat sich das schon substanziell verändert. Dieser Einsatz muss politisch anerkannt werden. Der Jahresbericht sollte ein Impuls dafür sein, darüber zu reden, wie wir das Monitoring künftig auf feste Füße stellen und damit den Eisberg unter der Wasseroberfläche sehen können.“ 

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