Statement anlässlich des dritten Jahrestages des Angriffs auf die Jüdische Gemeinde Halle

Anlässlich des dritten Jahrestages des Angriffs auf die Jüdische Gemeinde Halle an Yom Kippur erklärt die Grüne Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger, die in ihrer Fraktion für die Förderung jüdischen Lebens und die Bekämpfung von Antisemitismus zuständig ist: 

„Am dritten Jahrestag des Halle Attentats müssen wir eine beschämende Feststellung machen: Der Antisemitismus hat sich seitdem offen und gewaltvoll in der Mitte unserer Gesellschaft gezeigt und unsere Gegenmittel waren oft unzureichend. Der gerade noch vereitelte Anschlagsversuch in Hagen an Yom Kippur im Jahr 2021 sowie der Steinwurf auf die Synagoge in Hannover an diesem Yom Kippur machen uns die ständige Bedrohungslage von Jüdinnen*Juden in Deutschland schmerzhaft bewusst. Dazu kommen antisemitische Kunstinstallationen auf der bedeutsamsten Ausstellung für Gegenwartskunst sowie der Unwille von Leitung und Kuratorium der documenta fifteen, diesen angemessen zu begegnen. Wer sich die Berichte der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus anschaut, erkennt ein Netz sowie eine Zunahme antisemitischer Bedrohung.  
Das alles hat viel Vertrauen gekostet. Wenn wir die viel beschworene historische Verantwortung ernst nehmen, ist das ein untragbarer Zustand, dem wir als Gesellschaft dringend etwas entgegensetzen müssen. Jeder Mensch muss sich im Klaren sein: Es darf keine zwei Haltungen zum Antisemitismus geben, wer schweigt wird zur Mittäter*in.“  

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