MdB Schönberger und Up2You verurteilen queerfeindlichen Angriff in Dingolfing
Ein schwules Paar wurde am vergangenen Wochenende in Dingolfing queerfeindlich angegriffen, dabei wurde einem 21-jährigen Mann der Kiefer gebrochen. Die beiden Männer hatten die erste queere Party in Dingolfing besucht. Die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger hat anlässlich der Gewalttat das Gespräch mit der Leiterin der queeren Beratungsstelle Up2You des Vereins Queer in Niederbayern e.V., Jasmin Faulstich, gesucht. Im Gespräch stand die kontinuierliche Gewalt gegen queere, also u.a. schwule, lesbische, bisexuelle oder trans* Menschen in Niederbayern im Fokus.
Jasmin Faulstich, Sozialpädagogin und Beraterin bei Up2You, zeigt sich bewegt über die Gewalttat in Dingolfing: „Es ist immer wieder erschütternd zu sehen, dass queere Menschen noch immer derart massive Gewalt erfahren. Dabei sind die Erlebnisse der beiden Männer in Dingolfing keineswegs Einzelfälle. Auch meine Klientinnen berichten regelmäßig von verbalen und körperlichen Angriffen, auch innerhalb der eigenen Familie oder am Arbeitsplatz. Auch Studien zeigen, dass queere Menschen in der Bundesrepublik in hohem Maße Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind. Religionszugehörigkeit und Nationalität der Täterinnen spielen dabei keine Rolle, Queerfeindlichkeit ist ein gesamtgesellschaftliches Problem“.
Die lokale Grüne Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger betont: „Ich bin entsetzt aber traurigerweise nicht überrascht, dass es bei der ersten queeren Party in Dingolfing, zu dieser schrecklichen Tat kam. Queerfeindlichkeit ist in unserer Gesellschaft trauriger Alltag. Die Folgen sind Diskriminierung, Angst, Leben im Verborgenen, Hass, Gewalt oder sogar Mord. Wohin das führen kann, mussten wir letzte Woche in den USA sehen, wo bei einem Amoklauf in einem queeren Club Menschen ermordet und verletzt wurden. Dieser Hass wird auch von vielen angestachelt, die von einer angeblichen queeren Bedrohung traditioneller Werte fabulieren. Die Ampel-Regierung nimmt Queerfeindlichkeit so ernst wie keine Regierung zuvor: Letzte Woche wurde zum ersten Mal in der Geschichte ein Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt verabschiedet. Ich werde mich in Berlin dafür einsetzen, dass die Maßnahmen auch das ländliche Niederbayern erreichen“.
Schönberger dankte der queeren Beratungsstelle und dem Verein Queer in Niederbayern: „Für queere Menschen in ländlichen Räumen ist kaum etwas wichtiger, als Anlaufstellen und safer Spaces, um andere Queers treffen zu können und Beratung zu erhalten. Der Verein und seine Beratungsstelle leisten hier einmalige und großartige Arbeit“.