Bundestagsabgeordnete Schönberger besucht Hospizgruppe Dingolfing-Landau

Die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger (Bündnis 90/Die Grünen) traf sich mit dem Vorstandsvorsitzenden Jürgen Stadler der Hospizgruppe Dingolfing-Landau e.V. und deren Koordinatorin Hilde Witt zu einem Austausch im neuen Büro des Vereins in Landau.

Jürgen Stadler stellte die Arbeit der überwiegend ehrenamtlichen Tätigen im ambulanten Hospiz vor: „Derzeit arbeiten 58 gut ausgebildete, ehrenamtliche Kräfte in unserem Verein. Da wir viel Wert auf eine umfassende Ausbildung unserer Leute legen, organisieren wir regelmäßig Schulungen. Für speziellere Schulungen schicken wir unsere Helfenden auch mal quer durch die Republik. Die anfallenden Kosten werden ausschließlich durch eingenommene Spenden gedeckt.“

Die Kernaufgabe der Helferinnen und Helfer liegt in der Sterbebegleitung. Ganze 1500 Stunden wurden im Jahr 2023 Schwerstkranke und Sterbende begleitet. In der Trauerbegleitung für Angehörige von Verstorbenen waren es noch mehr Stunden. Ein weiterer Tätigkeitsbereich des Vereins nennt sich „Leere Wiege“. Hierbei stehen die Helfer Eltern, die ein ungeborenes Kind oder ihr Kind kurz nach der Geburt verloren haben, beratenden zur Seite.

Schönberger zeigte sich tiefbeeindruckt von den vielfältigen Unterstützungsangeboten des Vereins: “Hier wird großartiges geleistet. Die ehrenamtliche Arbeit der Hospizgruppe stellt einen unermesslichen gesellschaftlichen Wert dar und hat große Anerkennung verdient.” Aktuell muss Koordinatorin Hild Witt alle Aufgaben allein stemmen. „Ab Oktober wird es eine weitere Vollzeitkraft in der Koordination geben, weil wir so viele Ehrenamtliche haben“, freute sich Witt. „In einem sensiblen Bereich wie dem Hospiz, muss es menschlich zwischen den Betroffenen und den Helfenden passen. Dies erfordert viel Fingerspitzengefühl und Zeit“, so die Koordinatorin weiter.

Die Frage Schönbergers, ob es leicht sei, für diese zahlreichen Aufgabenfelder ausreichend Ehramtliche zu finden, konnten Stadler und Witt bejahen. „Viele Ehrenamtler sind der Meinung, dass sie mehr von den Menschen zurückbekommen, als sie selbst geben!“ erklärte Witt, die auch selbst Trauerbegleiterin ist.

Kritisch betrachtet Stadler die Versorgungslage des stationären Hospizes: „Derzeit gibt es nur zwei Einrichtungen, mit je zehn Betten, für ganz Niederbayern. Auch wenn aktuell an der Planung einer neuen Hospizeinrichtung mit zehn weiteren Betten in Pfarrkirchen gearbeitet wird – das reicht einfach nicht.“

Schönberger versprach, sich in Berlin für die Behebung dieses Missstands und die allgemeine schlechte finanzielle Ausstattung von Hospizen einzusetzen.

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